Funktionskieferorthopädie

 

Alles hängt zusammen. „Form follows function and function follows form“. Dieser ganzheitliche Ansatz geht davon aus, dass Hartgewebe wie Schädel- und Kieferknochen sowie Weichgewebe wie Lippen, Zunge und Kaumuskeln eine funktionelle Einheit bilden. Körpereigene Kräfte (Muskeln, Sehnen und Bänder) können das Wachstum des Kiefers beeinflussen und Fehlstellungen regulieren. Wir steuern das Wachstum Ihres Kindes positiv.

 

So wirkt die Funktionskieferorthopädie

 

Die Funktionskieferorthopädie (FKO) ist eine spezielle Behandlungsmethode innerhalb der Kieferorthopädie. Dabei kommen besondere herausnehmbare Zahnspangen zum Einsatz, die gleichzeitig im Ober- und Unterkiefer wirken. Diese liegen passiv im Mund und regen bei Mundschluss die Kau-, Zungen- und Wangenmuskeln an. Die körpereigenen Kräfte, die dabei entstehen, werden zur Bewegung von Zähnen und Kiefern genutzt. Ziele sind die Korrektur der Lage von Ober- und Unterkiefer und damit einhergehend eine bessere Atmung und Zungenfunktion sowie Muskelfunktion im Bereich des Mundes und der Wangen.

Die Lage der beiden Kiefer zueinander lässt sich vor allem kurz vor oder während der Pubertät beeinflussen, da hier die Wachstumsgeschwindigkeit am größten ist. In der Wachstumsphase des Kiefers können fast alle fehlerhaften Bisslagen auf diese Art korrigiert werden.

 

Verschiedene funktionskieferorthopädische Geräte (FKO-Geräte) im Überblick

 

Je nach Kieferlage verwenden wir in unserer kieferorthopädischen Praxis in Schongau diese FKO-Apparaturen:

  • Bionator: liegt locker im Mund und verzichtet auf aktive Elemente wie Drähte oder Schrauben; wird eingesetzt bei tiefem Biss, offenem Biss, Zungenfehlfunktionen
  • Aktivator: liegt locker im Mund und verzichtet auf aktive Elemente wie Drähte oder Schrauben; wird eingesetzt bei tiefem Biss, offenem Biss, Zungenfehlfunktionen
  • Funktionsregler: liegt primär in den Wangentaschen, hält Weichteile ab, engt den Zungenraum nicht ein; vor allem zur Behandlung im Milch- und Wechselgebiss eingesetzt
  • Vorschubdoppelplatte: besteht aus einer Oberkieferplatte mit einer Drehschraube und einem Metallsteg sowie einer Unterkieferplatte; kommt zum Beispiel zur Behandlung des Rückbisses bei einem schmalen Oberkiefer zum Einsatz
  • Mundvorhofplatte: einfaches, schnullerähnliches Gerät; wird vor allem bei Kindern im Vorschulalter eingesetzt, um sich Habits wie das Daumenlutschen abzugewöhnen durch Training der perioralen Muskulatur, also der Muskeln, die den Mund umgeben

 

Alle funktionskieferorthopädischen Apparaturen lassen wir individuell im zahntechnischen Labor fertigen. Die verwendeten Materialien sind zu 100 Prozent biokompatibel.